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Kriegstaumel und Pazifismus

Jüdische Intellektuelle im Ersten Weltkrieg

Brittnacher, Hans Richard / von der Lühe, Irmela
Erschienen am 29.03.2016
106,50 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783631666043
Sprache: Deutsch
Umfang: 428
Format (T/L/B): 21.0 x 14.0 cm

Beschreibung

Es geht in dem interdisziplinären Sammelband um das Verhältnis der deutschen jüdischen Intellektuellen und Schriftsteller zum Ersten Weltkrieg. Entgegen der lange die Forschung dominierenden Position, die von einer breiten patriotischen Zustimmung der Juden zum Krieg ausgeht, entwickeln die Beiträge im vorliegenden Band einen komplexeren Blick.

Autorenportrait

Hans Richard Brittnacher lehrt am Institut für Deutsche Philologie der Freien Universität Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Literaturgeschichte des Goethezeitalters und des Fin de siècle, Imagologie und Alteritätsforschung, Intermedialität des Phantastischen. Irmela von der Lühe lehrte bis zu ihrer Emeritierung am Institut für Deutsche Philologie der Freien Universität Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Literatur des 18.–20. Jahrhunderts, Schriftstellerinnen der Moderne, deutsch-jüdische Literatur, Exil- und Holocaustliteratur.

Inhalt

Inhalt: Barbara Beßlich: Der Sommer 1914 in Felix Saltens Kriegspublizistik und in seiner Leutnantsnovelle (1915) – Marijan Bobinac: Schnitzlers Pazifismus und das Medardus-Drama – Joanna Jabłkowska: Sprachsatire, Pazifismus und Ohnmacht. Karl Kraus und der Erste Weltkrieg – Jacques Le Rider: (Un)zeitgemäßes zum Krieg: Freud - Schnitzler - Kraus – Rolf-Peter Janz: «Am Rande des Blutmeers trauerlustwandelnd». (Alfred Polgar) Über den Ästhetizismus im Krieg – Hans Richard Brittnacher: Hofmannsthals Kriegspublizistik – Janusz Golec: Über die Sinnlosigkeit der Existenz zwischen Lublin und Kowel. Ernst Weiß’ Haltung zum Krieg in den Briefen an Rahel Sanzara und im Roman – Jörg Jungmayr Max Brod im Ersten Weltkrieg – Marek Jakubów: Zwischen Pragmatik und Utopie. Die Publizistik von Herman Lieberman und Wilhelm Feldman angesichts des Ersten Weltkriegs – Daniel Weidner: Innere Wandlung und Selbstmord Europas: Georg Simmel im Ersten Weltkrieg – Günter Häntzschel: «Juden, die wie Imitationen wirkten, so echt sahen sie aus.» Jüdische Figuren in Siegfried Kracauers Roman – Bastian Schlüter: «Besserung des Loses der Menschheit». Zu Magnus Hirschfelds und Kurt Hillers Schriften während des Ersten Weltkrieges – Dorothee Gelhard: Cassirer und der Erste Weltkrieg – Yael Kupferberg: «Jetzt aber sollten die Menschen begreifen» - Max Horkheimer und der Erste Weltkrieg – Angelika Ebrecht-Laermann: Von der Kriegsneurosen- zur Antisemitismusforschung. Ernst Simmel und die Diskussion um die im Ersten Weltkrieg – Alexander Honold: Propaganda, Aberglaube, Schlangentanz - magische Kriegspraktiken bei Aby Warburg – Irmela von der Lühe: «Ein Riss ging plötzlich durch die Welt.» Margarete Susman im Ersten Weltkrieg – Hermann Simon: Feldrabbiner im Ersten Weltkrieg – Micha Brumlik: Franz Rosenzweig und der Erste Weltkrieg – Chana Schütz: Manifest einer Schicksalsgemeinschaft. Das Ehrenfeld für die Gefallenen des Weltkrieges auf dem Friedhof der Berliner Jüdischen Gemeinde in Berlin-Weißensee – Hiltrud Häntzschel: Kriegskritik im Konfliktfeld von Weiblich-, Deutsch- und Jüdischsein – Moshe Zimmermann: Die Kriegsbegeisterung der deutschen Zionisten – Ievgeniia Voloshchuk: Vaterland, Heimat und Theater: Topoi der Theaterkritik im autobiografischen Roman von Alexander Granach – Hanni Mittelmann: Albert Ehrenstein: «Es hat die Seele keinen Bosporus, noch Vogesen». Ehrensteins Lyrik im Ersten Weltkrieg – Gesa Dane: Schreiben im Krieg. Else Lasker-Schüler – Jürgen Brokoff: «Kriegslieder» deutsch-jüdischer Autoren im Kontext intellektueller Debatten über Deutschtum und Judentum – Petro Rychlo: «Wirf über alle uns Dein Totenlaken»: Uriel Birnbaums Gedichtband als Ausdruck seiner messianischen Sehnsucht.