Was brauchen wir, um in einem inneren oder äußeren Durcheinander zur Stille zu kommen? Zur Ruhe? Zu uns selbst? Vielleicht genau diese Zehnzeiler von Doris Bewernitz. Das Zusammenspiel der Formstrenge dieser Gedichte mit der schwebenden Leichtigkeit ihres Inhalts erinnert an Koans oder Haikus, die sich auf paradoxe Weise dem Begreifen entziehen und gerade dadurch neue geistige Räume öffnen. Denn wenn gewohnte Strategien uns nicht mehr weiterbringen, wir uns aber dem Nichtwissen stellen, kann die Weisheit des Lebens auftauchen, die uns trägt. Gerade in und nach Krisen brauchen wir Zeiten der Stille und des Innehaltens, um uns wieder orientieren zu können. Um wieder zum Wesentlichen und zu uns selbst zu finden. Um diese Stille geht es in diesem Buch. Anders als in Fachbüchern zum Thema Resilienz ermöglicht die Autorin mit ihrer Lyrik, die von besonderer Knappheit und Präsenz geprägt ist, eine neue Dimension des Begreifens. Bei dem Buch "Umhüllt von Stille" handelt es sich um den Band 2 der Reihe Resilienz-Lyrik von Doris Bewernitz. Band 1 ("Lichtsgnale", erschienen 2021) beschäftigte sich mit dem Themen Ermutigung und Zuversicht.