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Kulturtransfer um 1900

Rilke und Russland, Schriftenreihe des Instituts für russisch-deutsche Literatur- & Kulturbeziehungen an der RGGU Moskau 20

Erschienen am 08.11.2019, 1. Auflage 2019
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783770564668
Sprache: Deutsch
Umfang: VIII, 254 S., 21 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 2 x 23.7 x 15.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts interessierten sich russische Schriftsteller und Intellektuelle intensiv für die deutsche Romantik, sogen sie auf und transformierten sie in etwas spezifisch Russisches. Ein Ergebnis dieses Transformationsprozesse war das slavophile Denken seit der Mitte des Jahrhunderts. In den Jahren um 1900 interessierten sich wiederum deutsche Schriftsteller und Intellektuelle intensiv für diese angeblich genuin russische Slavophilie, adaptierten sie im Sinne ihrer aktuellen Interessen. Thomas Mann etwa gewann daraus die geistige Grundlage für seine Betrachtungen eines Unpolitischen. Früher noch als Mann nahm Rilke begierig slavophiles Denken auf, das ihm vor allem von Lou Andreas-Salomé vor und während ihrer gemeinsamen Russlandreisen vermittelt wurde. Rilke schuf idealisierte Russlandbilder, die gegenüber der sozialen Realität der Zeit vollkommen blind waren. Seine Transformation des slavophilen Denkens diente ihm vor allem dazu, das eigene Schreiben zu reflektieren und zu begründen.

Autorenportrait

Dirk Kemper ist Leiter des Thomas Mann-Lehrstuhls an der Staatl. Geisteswissenschaftlichen Universität Moskau. Ulrich von Bülow ist Leiter der Archivabteilung im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Jurij Lileev ist Postdoktorand im Internationalen Graduiertenkolleg Kulturtransfer Freiburg-Moskau.