Stephan Hähnel hat sich als Autor schwarzhumoriger Kurzgeschichten einen Namen gemacht. Seine neue Geschichten-Sammlung handeln von ehelichen und außerehelichen Beziehungen, neuen und alten Lieben sowie delikaten Scheidungsfragen - und spielen alle in Berlin. Da ist zum Beispiel Xenia, ganzheitlich denkende Emanzipationsaktivistin, die ihren Mann loswerden will. Umweltbewusst bevorzugt sie eine Ermordung mit öffentlichen Verkehrsmitteln - die hat jedoch so ihre Tücken. Ole Lausmann indes hat seit seiner Schulzeit pedantisch die Namen jener Personen vermerkt, die ihn geärgert oder gar seine Liebe verschmäht haben. Jetzt arbeitet er sich rächend durch die Liste. Und dann gibt es noch den Scheidungsstammtisch, an dem sich Betrogene und Leiderprobte treffen, nicht nur um zu jammern, sondern auch mörderische Abhilfe zu ersinnen. Stephan Hähnel zeigt mit seinen Geschichten ein untrügliches Gespür für die Absurditäten des Alltags und eine scharfe Beobachtungsgabe, der keine menschliche Schwäche entgeht.