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Die wahre Schönheit der Dinge

Kurt Badt - Ein Leben für die Kunst

Widenhorn, Cirsten / Frommer, Heike
Erschienen am 10.04.2013, Aufl.
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783981399264
Sprache: Deutsch
Umfang: 94
Format (T/L/B): 24.0 x 21.0 cm

Beschreibung

Es ist der suchende Blick, der Kurt Badt auszeichnet. Badt wollte hinter die Dinge schauen und mit der Entdeckung ihrer Schönheit zugleich ihre Größe und Wahrhaftigkeit zum Vorschein bringen. Mit dieser „Wahr-nehmung“ und dem Blick auf Werden und Vergehen der Natur war der Kunsthistoriker, Maler und Gelehrte zu seinen Lebzeiten ein „Unzeitgemäßer“, ein Außenseiter. Die Ausstellung erzählt von einem vielseitig begabten Menschen, der das kulturelle Leben am Bodensee bereicherte. Als Maler zwischen Impressionismus und Expressionismus verortet, feierte er in seinen Gemälden die Landschaft, die für ihn seit den 1920er Jahren zur Wahlheimat geworden war. In der Bodensee-Künstlergemeinschaft „Der Kreis“ fand er Zugang zum künstlerischen Leben der Region. 1952 nach Überlingen zurückgekehrt, widmete sich Badt vermehrt der Kunstwissenschaft – auf der Suche nach der Schönheit, die für ihn „mit der Wahrheit in geheimnisvoller Verbindung“ stand. Seine Sichtweise auf die Kunst war geprägt von klassischen Idealen. 1939 musste Badt aufgrund seiner jüdischen Abstammung auswandern; im Exil in London schrieb er voller Sehnsucht seine Erinnerungen an den Bodensee nieder. Badt erscheint als kenntnisreicher, genauer Beobachter, der tiefe Einsichten in das Leben der Region vermittelt. In einer Zeit, in der sich die allgemeine Kunstwissenschaft gesellschaftlichen Zusammenhängen zuwandte, löste Badt damit Kontroversen aus. Badt war ein genauer Beobachter, ein Diagnostiker, ein Bewerter. Zeit seines Lebens schulte er seine Wahrnehmung und intensivierte sie. Immer nahm er sich die Zeit für ein genaues Studium dessen, was er sah – er erfasste die Dinge ganzheitlich, ohne dass ihm jemals ein Detail entgangen wäre. Im Sinne einer Entschleunigung des Lebens kann Badt uns heute in Schrift und Bild nicht nur zeigen, was er sah, sondern auch wie er es sah. Die Wiederentdeckung seines Werkes bietet die Chance zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit der von ihm als „Seelenlandschaft“ empfundenen Region am Bodensee.