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Subjektivierung in einer Bundesbehörde

Verwaltungsmodernisierung am Beispiel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Arbeit und Alltag 8

Erschienen am 10.09.2013, 1. Auflage 2013
46,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593399669
Sprache: Deutsch
Umfang: 377 S., 24 Tab., 7 Abb. und 2 Grafiken in s/w
Format (T/L/B): 2.5 x 21.4 x 14 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

InhaltsangabeInhalt Vorwort und Danksagung 1 Einleitung 2 Forschungsstand - theoretische Zugänge 2.1 Subjektivierung und Erwerbsarbeit 2.2 Organisationstheorien und Subjektivierung 2.2.1 Konstruktivistisches-systemtheoretisches Organisationsverständnis 2.2.2 Luhmanns Theorie- und Organisationsverständnis 2.2.3 Luhmann und die Subjektivierungsforschung - Mitgliedernähe durch Subjektferne 2.2.4 Subjektivierungsforschung und Wertebeobachtung 2.3 Subjektivierung im öffentlichen Sektor - System Verwaltung 2.3.1 Verwaltung als soziale Organisation 2.3.2 Interner Aufbau und Funktionsweise von Verwaltungen 2.3.3 Bundesverwaltung - das Ministerium - Typus, Struktur und Funktionsweise 2.3.4 Verwaltungsmodernisierung 3 Forschungsdesign 3.1 Erkenntnis- und wissenschaftstheoretischer Zugang 3.1.1 Interdisziplinäre und qualitative Forschung 3.1.2 Der ethnografische Zugang 3.2 Methodischer Rahmen 3.2.1 Die Forscherrolle und Perspektive 3.2.2 Angewendete Methoden 3.2.3 Methodische Umsetzung und Datenauswertung 3.3 Operationalisierung 3.3.1 Analytischer Begriffsrahmen - normative und normierende Subjektivierung 3.3.2 Analysedimensionen und Beobachtungsfelder 3.3.3 Begriffliche Grundlagen und Konzepte 3.3.4 Analyseparameter 3.4 Untersuchungsfeld Bundesministerium für Arbeit und Soziales 4 Empirische Analyse 4.1 Systemkultur und Systemspezifik 4.1.1 Kulturelle Leitbilder im Bundesministerium für Arbeit und Soziales 4.1.2 Beobachtung von Selbst- und Fremdreferenz - Kristallisation der Systemspezifik Bundesministerium für Arbeit und Soziales 4.1.3 Subsysteme - "die Königreiche" 4.1.4 Bonn Berlin: regionale Subkulturen 4.2 Ministerium aus der Mitgliederperspektive 4.2.1 Ergebnisse im Überblick 4.2.2 Analyse- und Interpretationsrahmen der empirischen Daten 4.2.3 Typisches Mitglied 4.2.4 Personifiziertes Ministerium 4.2.5 Wertekosmos des Ministeriums 4.2.6 Wertekosmos der Mitglieder 4.3 Systemanforderungen und Systemanpassungen - Subjektivierungsprozesse in der Bundesverwaltung 4.3.1 Rationalisierungsphänomene 4.3.2 Komplexitätsanforderungen 4.3.3 Technologisierungsanforderungen 4.4 Beobachtungsfelder von Subjektivierungsprozessen auf Organisations- und Mitgliederebene 4.4.1 Systemorganisation und Systemkultur 4.4.2 Systemmitglieder 5 Fazit und Ausblick 6 Resümee 7 Abbildungs und Tabellenverzeichnis 8 Literatur

Autorenportrait

Judith Krohn, Dr. phil., studierte Europäische Ethnologie und Gender Studies. Sie ist derzeit in der Personalentwicklung tätig.

Leseprobe

1 Einleitung Materialreich beschreibt die vorgelegte Arbeit theoretische und praktische Fragen des Umgangs öffentlicher Verwaltungen mit den Herausforderungen einer modernen Wissens- und Arbeitsgesellschaft. Dabei spielt die Dimension der "Subjektivierung von Arbeit" eine erhebliche Rolle. Subjektivierungsprozesse, verstanden als Bedeutungsgewinn von subjektiven Anteilen im Arbeitshandeln, sind in der Soziologie und Arbeitsethnografie mit grundlegenden Arbeiten von Günter G. Voß/Manfred Moldaschl (2002), Hildegard-Maria Nickel/Karin Lohr (2005), Schönberger/Springer (2003) und Martin Baethge (1999) thematisiert worden. Subjektivierung vollzieht sich ambivalent und ist immer auch als ein Prozess zwischen Autonomie und Heteronomie sowie zwischen Gestaltungsspielräumen und Rationalisierung zu begreifen, der in der Literatur durch Schlagwörter wie Fremd- und Selbstökonomisierung, Selbstkontrolle, Selbstrationalisierung, Selbstverwirklichung, Eigenverantwortung sowie Entberuflichung beschrieben wird (vgl. Moldaschl/Voss 2002; Nickel/Frey/Hüning 2004; Nickel/Lohr 2005). Die Erkenntnisse zur Subjektivierung von Arbeit haben sich in den sozialwissenschaftlichen Disziplinen weiter ausdifferenziert. Im Subjektivierungsdiskurs bislang jedoch unbeantwortet geblieben ist die Frage, inwieweit Subjektivierungsprozesse auch in öffentlichen Verwaltungen beobachtbar sind. Die vorliegende Arbeit versucht diese Forschungsleerstelle ein Stück weit zu schließen und widmet sich konkret den Fragen, in welcher Ausprägung und Qualität Subjektivierungsprozesse von Arbeit in Verwaltungen vorzufinden sind, durch welche Faktoren die Prozesse indiziert wurden und wie sich diese auf die System-Akteure (Verwaltung, Entscheider, Mitglieder) auswirkten. Das methodische Vorgehen und die theoretischen Annahmen wurden induktiv aus der empirischen Beobachtung abgeleitet. Grundlage für deren Beobachtung und Beantwortung ist eine zwischen April und Oktober 2008 durchgeführte mehrmonatige empirische Erhebung im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Die vorliegende Studie steht in einem dreifachen Kontext: Aus theoretischer Perspektive erweitert die Arbeit das Forschungsfeld der Arbeits- und Organisationsforschung in der Europäischen Ethnologie und der sozialwissenschaftlichen Subjektivierungsforschung um den Bereich der öffentlichen Verwaltung. Zudem versucht sie das Erkenntnispotenzial von Subjektivierungstheorien durch systemtheoretische Sichtweisen zu ergänzen, zu problematisieren und zu vertiefen. Aus methodischer Perspektive wird mit einer Kombination von ethnografischen, soziologischen, systemtheoretischen und werteorientierten Methoden gearbeitet, die für die Beantwortung komplexer Fragestellungen im Kontext der Subjektivierung von Arbeit einen in dieser Form weiterführenden Ansatz darstellt. Aus einer handlungsanleitenden Perspektive präsentiert die Studie wichtige Ergebnisse für die Weiterentwicklung der öffentlichen Verwaltung im Kontext neuer Herausforderungen, indem sie die Differenzen und Ambivalenzen des Subjektivierungsprozesses und deren Folgen für das System Verwaltung offenlegt. Die Ergebnisse liefern Hinweise für die strategische Ausrichtung einer nachhaltigen System- und Personalpolitik. Defizite der bisherigen Forschung zur Subjektivierung von Arbeit im öffentlichen Sektor Erstens bestehen Defizite in der bisherigen Forschung bezüglich des Gegenstandes: Im Fokus der vorliegenden bestehenden Studien standen bislang Subjektivierungsprozesse im System Wirtschaft. Das System öffentliche Verwaltung wurde diesbezüglich bisher keiner gründlichen empirischen Untersuchung unterzogen. Zwar gibt es zahlreiche Studien zur Verwaltungsmodernisierung, die Frage nach Subjektivierungseffekten wird hier jedoch nicht gezielt verfolgt. Ein möglicher Grund hierfür kann die Annahme sein, dass sich dieser Prozess organisationsübergreifend ähnlich gestaltet und durch den fehlenden systemtheoretischen Zugang in der Subjektivi

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Arbeit und Alltag