Das Schloss Hohentübingen, einer der touristischen Anziehungspunkte Tübingens, ist ein außergewöhnliches Baudenkmal. In seiner heutigen Form stammt das Schloss zum größten Teil aus dem 16. Jahrhundert. Sein schönster Schmuck ist das um 1606/1607 unter Herzog Friedrich I. von Württemberg errichtete Renaissanceportal. Obwohl das Portal ein Kleinod darstellt, ist doch wenig darüber bekannt. Dabei lässt sich im Portalschmuck auf faszinierende Weise wie in einem alten Bilderbuch lesen: Das Portal erzählt seine Geschichte selbst und ist gleichzeitig Zeuge einer bemerkenswerten Entwicklung in der deutschen Baukunst im Zeitalter der Renaissance. Dieses Buch geht den Spuren der Entstehungsgeschichte des Schlossportals nach, erläutert sein Bildprogramm, seine stilistischen und mythologischen Bezüge und weist nach, dass es in seiner formalen und stilistischen Ausprägung ein einzigartiges Zeugnis des deutschen Manierismus darstellt.